Die Erde riecht nach Pilzen und feuchtem Laub.
Die Bäume, überwiegend Nadelbäume, stehen dicht und kaum ein Sonnenstrahl scheint durch sie hindurchzukommen. Am Boden wächst außer ein paar Moosen und kleinen, quitschgelben, sehr giftig aussehenden Pilzen, nichts. Braune Tannennadeln decken nahezu alles und verschlucken jeden laut. Es wirkt tot und bedrohlich, kein Vogel singt und seine Schritte federn lautlos. Ein kühler Wind kommt auf und er merkt, obgleich er nicht weiß wie spät es ist, dass der Tag sich dem Ende neigt. Er weiß nicht das Datum, nicht den Tag, auch nicht Jahr geschweigedenn seinen Namen. Er fühlt nur, dass etwas schreckliches geschehen sein muss, das spürt er ganz tief und auch die vielen roten Flecken auf seinem Shirt, seiner Hose, seinen Händen und Schuhen lassen es ihn ahnen. [von
Digitale]
Langsam stolpert er durchs Unterholz, wohin sein Weg führt, weiß er nicht. Zu wissen, woher er kommt, wäre für ihn aber noch wichtiger. Dann, nach langem beschwerlichem Weg, eine Straße. Er bleibt stehen, reibt sein schmerzendes Knie. Endlich nähert er sich der Zivilisation. Doch das Gefühl der Erleichterung weicht der Furcht. Ein Auto anhalten? Menschen ansprechen? Mit blutbefleckter Kleidung sollte er das lieber unterlassen.
Da sah er auch schon zwei gelbe Scheinwerferaugen durch die anbrechende Nacht strahlen. Er duckte sich hinter einen Busch.
Er erkannte einen älteren Mann mit Hut in einem roten Kombi-Fahrzeug, der Mann saß am Steuer und blickte stur geradeaus.
Er blieb unerkannt im Dickicht hocken und versuchte seine Gedanken zu ordnen. Woher kam all das Blut? Vom schmerzenden Knie? Er schob vorsichtig seine Jeans hoch, sein Knie war geschwollen und dunkel, doch offene Haut konnte er nicht erkennen. Er strich mit seinen Fingern darüber um ganz sicher zu gehen, dass er sich auch ja nicht irrte. Nein, nichts.Seine Finger blieben trocken und rauh. Das Blut stammte nicht von ihm. Es schüttelte ihn und Panik machte sich in ihm breit. Was hatte er getan?, war er vielleicht ein Verbrecher? Hatte er vielleicht jemandem gar das Leben genommen?
Openbook - 15. Feb, 12:11
Gemeinsam schreiben? Einer fängt an, der nächste macht weiter. Ohne Plan? Da kann doch nichts bei herauskommen - oder doch?
Versuchen wir's! Das Projekt "OpenBook" gibt jedem Twoday-Mitglied, der diesen Blog abonniert hat, die Möglichkeit, an sämtlichen Beiträgen weiter zu schreiben.
Wer einen neuen Beitrag beginnt sollte beachten, dass er unter "Dieser Beitrag kann bearbeitet werden von..." allen Subscribern anklickt, dann kann nichts mehr schiefgehen. Nun denn: Frohes Schreiben allerseits!
Openbook - 14. Feb, 17:09
Ein Rollenspiel
Praskot: *hangelt sich am Abgrund entlang* Hier, nimm meine Hand! Los!
korrosion - 14. Feb, 11:04
...oder wie ein paar Spinner ihre Freizeit mit Roman-E-Mails ausfüllten:
Die ganze Sache begann mit einem Fantasy-Rollenspiel per E-Mail. Irgendwann haben wir es aufgegeben, nur aus der Sicht unserer Figuren weiterzuschreiben und haben einen "E-Mail-Krimi" angefangen. Das Spannende dabei: Wie kommt man aus der Situation wieder heraus, die der Vorgänger geschaffen hat? Egal wie verfahren die Sache sich nun darstellt... Eine echte Herausforderung für jeden Autoren. Aber: Noch nie im Leben hatten wir so viel Spaß, wie beim Schreiben dieses Krimis!
Also entstand der Gedanke, warum nicht noch mehr Menschen an dem Experiment teilhaben lassen? Und ein Blog schien uns das passendste Format...
Wer möchte, kann durch Formatierungen wie kursiv oder auch fett oder fettkursiv kennzeichnen, dass "ab hier" jemand anderes weiter geschrieben hat ... muss aber nicht. ALLES IST ERLAUBT!!!!
Openbook - 14. Feb, 10:35
Warum hast du mir nichts davon gesagt?
Warum hast du das getan?
War ich nicht eines ehrlichen Wortes würdig?
Und jetzt kommst du mit geschmacklos roten Rosen daher. Nur weil Valentinstag ist. Schämst du dich gar nicht?
Hier - Hier hast du die Rosen. Ich will sie nicht. Ich will keine verlogenen roten Rosen. Ein ehrliches Gänseblümchen wäre mir lieber. Eins, das du für mich gepfückt hast, unten beim Bach. Das könnte ich jetzt wenigstens auf mein Butterbrot tun und abbeißen.
Wer isst schon rote Rosen?
"Wie? Oh verzeih...natürlich, ist ja Februar und es wachsen noch keine, naja aber ein Schneeglöckchen, vielleicht, einen Krokus oder ein gelber, kleiner Winterling hätte sich ganz sicher finden lassen und hätten mich in jedem Fall mehr beehrt als eine steife Rose!
nie kann man es ihr Recht machen. Ich habe es gut gemeint, von ganzem Herzen und mit viel Liebe habe ich die Rosen ausgesucht, keine ist wie die andere und ich habe die schönsten für sie herausgesucht. Das Beste habe ich gewollt und es ist doch nicht genug gewesen
Ich habe heute einem Menschen eine große Freude gemacht. Dem alten Mann, der nebenan wohnt. Der sich immer so aufregt, wenn meine Kinder einen Fußball in seine Hecken schießen.
Ich hab dem Alten einen Strauß kitschig roter Rosen geschenkt. Und er hat sich entschuldigt, weil er meine Kinder geschimpft hat. Und er ist sich sicher, dass das ein Neuanfang für eine gute Nachbarschaft ist.
Siehst du, so hatten deine blöden Blumen doch Sinn. Wenn auch nicht den, den du dir gedacht hast.
TheSource - 13. Feb, 15:42
Der Himmel war wolkenverhangen und es ging ein eisiger Wind. Immerhin hatte es aufgehört zu regnen, aber ungemütlich war es immer noch. Der Blick über den Marktplatz stimmte ihn melancholisch. Ein ereignisloser Tag schien sich vor ihm aufzurollen. Er schloß den Fensterladen wieder es war ungemütlich draußen und er wollte diese kühle, feuchte Luft nicht mehr auf seiner Haut spüren. Gerade als er sich vom Fenster wegdrehen wollte, entdeckte er jedoch etwas höchst Ungewöhnliches. Ein Mann mit einer Mülltüte ging quer über den großen Platz. Das wäre an sich nichts Besonderes, doch er blickte sich häufig um, so als wolle er sicher gehen, dass ihn niemand beobachtet.Dann versteckte er die Mülltüte unter seinem grünen Kapuzenpulli.Vorn an der Ecke neben dem kleinen Fotogeschäft steht ein unbewohntes Haus, eine runtergekommene Bretterbude der sonderbare Mann stieß die baufällige Tür auf indem er sich gegen sie lehnte. Rückwärts und sich nach allen Seiten umsehend schlich er hinein. "Na also", dachte sich Brescot, "passiert heute doch noch was." In atemberaubenden Tempo hatte er sich die Jeans übergestreift und rannte die Treppen hinunter, aus der Haustür, über den Marktplatz. Mit klopfendem Herzen blieb er vor der Tür des Bretterverschlages stehen...
Openbook - 13. Feb, 11:02
Brüllaffen im Ergebnis
Der Wert seiner Räume
Mit Federkrone und persönlicher Kleidung
Sein einfacher Kenntnisstand
Rief das stöhnende Tier
Die Stadt soll zum Urwald werden
Der Palast lag in seiner Selbsteinschätzung
Zeremonialgürtel und Formalitäten
liegen über der Stadt wie eine erstickende Glocke
nackte Füsse treten schutzlos heißen Asphalt
die Sonne brennt und das heiße, den Boden deckende Grau
hat die Charmanz einer rostigen Herdplatte
Wo strahlten einst rote Lehmziegel die Wärme des Lebens aus?
Wo fühlten wir uns geborgen und sicher?
Die Erinnerung an diese Zeiten hüllt sich in eisiges Schweigen
Openbook - 13. Feb, 11:01
So hätte es nicht kommen sollen! So nicht! Wie ein Tiger flanierte ich in meiner kleinen Zelle auf und ab. Deplatziert fühle ich mich, ein Tiger in der Zelle, ein Fisch in der Wüste und wie ein Pinguin in Frankreich. Ich muss hier raus, gleichgültig wie. Und wenn ich mich mit den Fingernägeln durch die Wand arbeite.
Openbook - 13. Feb, 11:00
Marlene schreckte hoch. Wie lange war sie ohnmächtig gewesen? Was war in der Zwischenzeit geschehen? Sie untersuchte ihren Körper: Bis auf ein paar Schrammen und Blutergüsse hatte sie den Unfall offenbar unbeschadet überstanden. Nun war der Moment gekommen, die Polizei zu informieren. Doch das wollte sie nicht – sie hatte allen Grund, sich von den Bullen fernzuhalten.
Sie stand auf und ging ...
...um den Wagen herum, der kopfüber auf dem Acker lag. Ihr war schwindelig von dem Restalkohol, aber sie mußte ihre Tasche noch aus dem Wagen holen und auch die Whiskyflasche verschwinden lassen. Es war schwierig, die beiden Dinge in der Dunkelheit zu finden - alles war kreuz und quer durch den Wagen gepurzelt, als sie von der Straße abkam und sich mehrfach überschlug. Sie krabbelte wieder in den Wagen, tastete sich vor. Nach einiger Zeit fand sie beides und ging langsam über den Acker nach Hause. Gücklicherweise leuchtete ihr der Mond ein wenig den Weg. Zu Hause angekommen, stellte sie die Whiskyflasche in die Bar, wusch sich leise, damit ihre Eltern sie nicht hörten, und ging zu Bett.
Eine Stunde später klingelte es an der Tür. Ihre Eltern machten schlaftrunken die Tür auf und liessen sich von den Polizisten berichten, dass der Wagen der Tochter kopfüber auf einem naheglegenen Acker von einer Steife zufällig entdeckt wurde und man sich nun fragte, wo der Fahrer (m/w) geblieben war. Die Eltern, erschrocken und nichtsahnend, weckten die Tochter, die den Polizisten noch stark nach Alkohol riechend und mit Schrammen im Gesicht gegenübertrat. Die Polizisten... (Gruß, Mauzi. 13.02.2006, 18.45)
... musterten die junge Frau und sahen dann ihre Eltern an. "Ihre Tochter hat einen Unfall verursacht und sich danach aus dem Staub gemacht", erklärte der ältere der beiden Beamten, ein rundlicher Mann mit Nickelbrille, der stets bemüht schien, seinem gutmütigen Gesicht durch eine mürrische Miene etwas Respektables zu verleihen. "Meine Tochter hat ganz sicher keinen Unfall verursacht, sie war die ganze Nacht hier zu Hause", sagte Klaus Behrendt bestimmt. Marlene starrte ihren Vater an. Das war glatt gelogen, er hatte gewusst, dass sie mit dem Wagen unterwegs ist. "Ihre Tochter sieht aber nicht so aus, als hätte sie die Nacht im Bett verbracht", hakte der Jüngere nach und deutete mit einer Kopfbewegung auf Marlenes Schrammen. "Das hat sie auch nicht", log ihr Vater weiter, "Wir haben lange gefeiert - ich bin befördert worden - und sie ist, da sie leicht angetrunken war, die Treppe herunter gefallen." Marlene konnte gar nicht fassen, was ihr Paps da für sie tat, und auch Mutti schwieg eisern, verriet mit keinem Ton, dass sie wütend mit den Worten "Ihr könnt mich alle mal!" gestern Nacht das Haus verlassen hatte. "Und wie kommt ihr Wagen dann an den Unfallort?", wollte der Polizist wissen...
Das weiß ich doch nicht, jemand wird mir wohl gestern Abend im Lokal die Schlüssel aus der Manteltasche entwendet haben. Von welchem Lokal sprechen sie? Fragte der ältere der beiden, obwohl er die Antwort schon wußte. Na,unsere Kneipe, gleich neben diesem Haus hier.Ich gehe fast jeden Abend dort nach dem Rechten sehen und hin und wieder trinke ich mit ein paar Stammgästen ein Gläschen
Und sie haben nicht gemerkt, dass ihr Autoschlüssel fehlt, als sie nach Hause gingen und hier die Wohnungstür aufschlossen fragte der jüngere Beamte mit kühlem Lächeln.- Nein, das habe ich nicht. Ich bewahre die Schlüssel separat auf, sie hängen nicht am gleichen Schlüsselbund.