Montag, 17. April 2006

Deutschland ist Weltmeister im Murmeln

Das macht Hoffnung für die Fußball-WM

Alles ist gut. Deutschland ist Weltmeister im Murmeln. Bei dem Wettkampf im südenglischen Tinsley Green verwiesen die Murmler des 1. MC Erzgebirge die Kugelroller des Südlondoner Clubs Handcross 49ers auf den zweiten Rang.

Woher wir das wissen? Das ist eine lange Geschichte. Die Murmel-WM in Tinsley Green findet traditionell am Karfreitag statt. Hoffnungsfroh erschienen wir gestern zur Arbeit - brennend vor Neugier, ob die deutschen Murmler den Cup nach dem grandiosen Erfolg im Jahr 2003 erneut holen konnten. Und dann die Enttäuschung. Eine einzige dürre Meldung sendete die Nachrichtenagentur AFP. Reuters, dpa, AP und die anderen Agenturen ignorierten das Ereignis gleich ganz. Und in dieser einen einzigen Meldung fehlte die wichtigste Information: Der Sieger. Nachdem wir den ersten Schmerz überwunden hatten, entschieden wir uns für eine ungewöhnliche Maßnahme: Schließlich ist Ostern - da könnten uns doch unsere Leser bei der Suche nach dem Ergebnis helfen.
Ein erster Hoffnungsschimmer...

Die Resonanz auf unseren Hilferuf war überwältigend. Uns erreichten zahllose Mails aus Deutschland, England, den USA, der Schweiz, aus Tschechien und sogar aus Ägypten. Die meisten enthielten einen Hinweis auf die Seite marblemuseum.org - denn dort findet sich die Telefonnummer der Veranstalter. Dort jedoch riefen wir vergeblich an - denn niemand hob ab. Dann ein erster ernsthafter Hoffnungsschimmer: Jens-Christoph N. schickte uns die Telefonnummer des Pubs, vor dem die Meisterschaft alljährlich stattfindet. Die Dame am anderen Ende teilte uns mit, die Deutschen hätten gewonnen. Sie hätten sich ganz gut geschlagen. Weitere Einzelheiten nannte sie nicht. Die Wahrheit? Oder die Rache einer enttäuschten Britin für die Schmach von 2003, die deutschen Redaktionen prinzipiell nicht mehr die Wahrheit sagt?

Doch die Hinweise verdichteten sich. Simon B. beließ es nicht dabei, uns die Telefonnummer der Veranstalter zu schicken - er rief gleich selbst dort an und hatte mehr Glück als wir. "Dort meldet sich zur Zeit eine nette junge Dame, die bereitwillig Auskunft gibt. Nach kurzem Überlegen nannte sie mir das Team 'First MC Erzgebirge Neukirchen' als Gewinner", schrieb er uns.
Konkurrenz-WM in Tschechien? Ob das in Ordnung ist?

Für kurzzeitige Verwirrung in der Redaktion sorgte die Mail von Holger S. Die Murmel-WM finde in diesem Jahr erst im Juli statt - und zwar nicht in England sondern in Tschechien. Und tatsächlich - die Tschechen richten offenbar eine Konkurrenz-WM aus. Eine billige Kopie? Eine unzulässige Konkurrenzveranstaltung? Diese Fragen leiteten wir an die Veranstalter der britischen WM weiter - wir können uns schließlich nicht um alles kümmern.

Dann erreichte uns eine Nachricht von Andreas von R. - dem Vorsitzenden der "Köstritzer Schwarzmurmler". Er sei gerade erst von der Murmel-WM in England zurückgekehrt. Leider sei seine Mannschaft im Achtelfinale ausgeschieden - deshalb wisse auch er nicht, wer den Pokal geholt habe. Alle ihm bekannten Handys von Murmelkollegen hätten leider keinen Strom mehr. Aber bei seiner Abreise habe es gut ausgesehen für einen deutschen Sieger.

Schließlich die Erlösung. Kurz und knapp fällt die Mitteilung von Annelie L. - Mitglied des Siegervereins - aus. Sie schreibt: "Der Murmelweltmeister 2006 heißt 1. Murmelclub Erzgebirge Neukirchen. Nach kurzem, aber spannendem Finale gewann die Mannschaft aus Neukirchen bei Chemnitz überlegen das diesjährige Turnier in Tinsley Green."
"Bierkonsum führte zu Konzentrationsmängeln"

Am Ostersonntag um 9.35 Uhr - geschlagene zwei Tage nach dem Finale - nahm sich schließlich auch noch die Nachrichtenagentur dpa des Themas an. Auch sie vermeldet die Siegermannschaft - und ergänzt die Nachricht mit einer Stellungnahme des Veranstalters: "Die Deutschen waren einfach disziplinierter", sagte Sam McCarthy-Fox demnach. "Unsere Teams waren wieder zu schnell beim Bierfassen - das führte zu gewissen Konzentrationsmängeln." Die billige Ausrede eines schlechten Verlierers, glauben wir. Die "Handcross 49ers" waren den Deutschen Murmlern einfach nicht gewachsen. Briten, zieht Euch warm an. Jetzt kommt die Fußball-WM.
Quelle

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